Geschichte

Wie unser Verein geboren wurde

Im Frühjahr 1978 kam aus den Reihen des BC Rankweil der Wunsch, mehr und bessere Trainingsmöglichkeiten für die Mitglieder zur Verfügung zu haben. Bei einem Mitgliederstand von ungefähr 35 Aktiven, wovon rund ein Drittel aus den Nachbargemeinden Sulz, Röthis, Weiler und Klaus kamen, war es naheliegend, in diesen Gemeinden anzufragen.

So setzte sich der Obmann des BC Rankweil, Manfred Gehrmann, mit dem damaligen Bürgermeister von Sulz, Herrn Wilhelm Baur in Verbindung, weil die Gemeinde Sulz und Röthis gerade eine für die Ausübung des Sportes geeignete Halle, und zwar die Hauptschulturnhalle, errichtet hatten. Gehrmann gelang es nach etlichen Gesprächen das Vertrauen Baurs zu gewinnen und ihn von der Notwendigkeit seines Ersuchens, nämlich die Gewährung von Spielterminen in dieser Halle, zu überzeugen. Trotzdem konnte der Bürgermeister als politischer Funktionär einem Verein aus Rankweil keinen Hallentermin einräumen; zu viele örtliche Vereine und Gruppen bewarben sich darum.

In der Folge wurde in Rankweil beschlossen, in Sulz einen neuen Verein zu gründen, denn es waren ja doch etliche Personen aus dieser Gemeinde, wie auch der umliegenden Region, Mitglieder des Badmintonclubs Rankweil. Damit erhoffte man sich die Zuteilung eines fixen Hallentermines, wie ja aus etlichen Äußerungen des Bürgermeisters Baur zu entnehmen gewesen sein soll. Im Übrigen war vorgesehen, dass beide Vereine in der Führung vollkommen autonom sein sollen, dass aber auf sportlicher Ebene, ev. durch Bildung einer Spielgemeinschaft eng zusammengearbeitet werden sollte.

Eine über die sportliche und vereinsseitige Ebene hinausgehende, persönliche Sympathie zwischen Manfred Gehrmann und Jutta Lehninger aus Sulz beschleunigte die Bildung eines Proponenten Komitees. Diesem Komitee gehörten Jutta Lehninger, Irene Längle, Helmut Madlener und Manfred Gehrmann an. Ihre Aufgabe war es, die organisatorische, rechtliche und finanzielle Grundlage für die Vereinsneugründung vorzubereiten.

Nach vielen weiteren Besprechungen im Komitee und mit den zuständigen Personen in der Gemeinde wurde zur Gründungsversammlung eingeladen. Geladen waren die Bürgermeister von Sulz und Röthis, Baur und Wehinger, die Obmänner der Ortsvereine, die Obmänner der Badmintonvereine im Land, sowie der Vorstand des Vorarlberger Badminton-Verbandes. Inwieweit und in welcher Form dies geschehen ist, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Jedenfalls wurde auch die Bevölkerung über ein Inserat im Gemeindeblatt informiert, Interessierte eingeladen.

Am 28 . Oktober 1978 war es dann so weit. Um 19.30 Uhr wurde im Gasthaus Löwen in Sulz die Gründungsversammlung abgehalten. Leider waren – aus welchen Gründen auch immer – nur 17 Personen erschienen, darunter als Vertreter der Gemeinde Sulz Herr Oswald Nägele, als Vertreter des VBV Herr Mandlik und als Gast des BCV Fußach dessen Obmann, Herr Kuster. Nach wenigen, einleitenden Worten durch Jutta Lehninger hielt Manfred Gehrmann in seiner Funktion als Vizepräsident des VBV eine allgemeine Rede über die Entstehungsgeschichte des Sportes. Darauf wurden einige Anfragen, die Herr Christian Böhmer gestellt hatte, von Gehrmann beantwortet. Nun meldete sich Herr Nägele zu Wort. In wenigen Worten gab er der Versammlung zu verstehen, was er von einer Vereinsneugründung halte und stellte in Zweifel, ob sich die Gemeinde für einen so „mageren“ Verein einsetzen könne. Auch Herr Mandlik vom VBV stellte die Lebensfähigkeit des Kindes, das das Licht der Welt erblicken sollte, in Zweifel.

Trotz dieser nicht gerade ermunternden Reden, wie auch der entstandenen unsicheren und gedämpften Stimmung wurde der Beschluss zur Vereinsgründung gefasst. Es ist unter diesen Voraussetzungen verständlich, dass dies in einer sehr holprigen Form geschah; immerhin hatte man mit dem Erscheinen von mindestens 4o bis 5o Personen gerechnet, zum Teil waren auch Mitarbeiter die sich bereiterklärt hatten eine Funktion im Verein zu übernehmen nicht erschienen.

Der erste Vorstand wurde bestellt und setzte sich aus folgenden Personen zusammen: Obmann: Jutta Lehninger, Sulz; Stellvertreter: Elmar Seyfried, Weiler; Schriftführer: Jutta Lehninger; Stellvertreter: Agnes Bechter, Sulz; Kassier: Helmut Madlener, Sulz; Stellvertreter: Renaldo Lehninger, Sulz; Trainer: Irene Längle, Klaus; Stellvertreter: Harald Hohberger, Rankweil. Einige dieser Funktionen mussten in Abwesenheit vergeben werden. Ob auch Kassaprüfer bestellt worden waren, konnte nicht mehr ermittelt werden.

Nach der Wahl des Vorstandes wurden die vom Proponenten Komitee erarbeiteten Statuten zur Einsichtnahme aufgelegt; es wurde beschlossen, dass mit den vorliegenden Statuten vorläufig ein Jahr gearbeitet werde. Die Praxis sollte zeigen, ob auf der 1. Jahreshauptversammlung Änderungen oder Ergänzungen nötig geworden seien. Zum Abschluss bedankte sich der Obmann für seine Wahl und sprach kurz über die weitere Arbeit des neugegründeten BSC Vorderland und dessen Zukunft. Es folgten keinerlei weitere Wortmeldungen, die Versammlung wurde geschlossen.

Schon in den nächsten Tagen wurde um einen Hallentermin bei der Gemeinde angesucht. Bei den darauf folgenden Verhandlungen zwischen der Gemeinde, den etablierten Sportvereinen und dem BSC Vorderland hat sich Herr Malin, damals Obmann des FC Sulz, den Wünschen und Vorstellungen unseres Vereines sehr aufgeschlossen gezeigt. Dadurch erhielt das jüngste Vereinskind der Region eigentlich sehr rasch einen Hallentermin und konnte den Spielbetrieb aufnehmen. In der neuen Hauptschulturnhalle musste allerdings ohne Spielfeldmarkierung trainiert werden, ein heute undenkbarer Zustand. Weiteres wurde ein Termin in der Turnhalle der Volksschule Sulz gewährt, leider hat in dieser Halle nur ein Spielfeld Platz; Markierungen konnten dort aber sofort angebracht werden. Ein gebrauchtes Netz, einige Federbälle und Schläger stellte Manfred Gehrmann zur Verfügung. Durch den Erhalt eines kleinen Patengeschenkes vom VBV in Form einer finanziellen Zuwendung, konnten die laufenden allernotwendigsten Aufwendungen abgedeckt werden.

Der 1. Vorstand des BSC Vorderland legte seine Funktion noch vor·der 1. Jahreshauptversammlung zurück. Zurück blieben auch Schulden in für einen so kleinen Verein beträchtlicher Höhe; auch Verpflichtungen gegenüber dem VBV und anderen Stellen wurden nicht mehr oder nur sehr mangelhaft wahrgenommen. Die Gründe für diese Auflösungserscheinungen waren nicht mehr restlos zu ermitteln. Sicher haben dabei der tödliche Unfall des Bruders von Frl. Lehninger, der ja auch Vorstandsmitglied war, wie auch andere Umstände persönlicher Natur, eine Rolle gespielt. Auch große, personelle Schwierigkeiten beim BC Rankweil blieben wegen der Nähe zu unserem Verein nicht ohne Auswirkungen. Leider blieben aus dieser Phase keine wesentlichen Unterlagen erhalten.

Die 1. Jahreshauptversammlung des BSC Vorderland wurde am 14. Jänner 198o im Gasthaus Adler in Sulz abgehalten. Wieder am Nullpunkt beginnend, wurde Elmar Seyfried an der Spitze des neuen Vorstandes als Obmann gewählt.

Die 2. Jahreshauptversammlung fand am 17. Jänner 1981 im Gasthaus·Krug in Sulz statt. Die Obmann Funktion wurde an Manfred Brandstetter übergeben, Vizeobmann blieb Elmar Seyfried.

Am 14. November des gleichen Jahres wurde die 3. Jahreshauptversammlung im Restaurant Torggel in Röthis durchgeführt. Als Obmann wurde Manfred Brandstetter an der Spitze des praktisch unveränderten Vorstandes wiedergewählt.

Über diese drei Jahreshauptversammlungen, wie auch die in den dazwischen liegenden Zeiträumen abgehaltenen Sitzungen mit ihren Beschlüssen wurde Protokoll geführt. Alle dem Verein auf Ortsebene, im Landesverband und im Dachverband wie auch vereinsintern erwachsenden Verpflichtungen und Aufgaben wurden wahrgenommen und nach bestem Wissen erledigt.

Es bleibt also festzuhalten, dass sich der BSC Vorderland nach seiner doch etwas „schweren Geburt“ innerhalb weniger Jahre zu einem lebendigen und unternehmungslustigen Verein gemausert hat.